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Bildnerei der Geisteskranken : ein Beitrag zur Psychologie und Psychopathologie der Gestaltung. 2. Auflage.
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Beschreibung
4°. VIII, 361 Seiten, mit 187 zum Teil farbigen Abb. im Text u. auf 20 Tafeln, vorwiegend aus der Psychiatrischen Klinik Heidelberg. Dunkelblauer OLn.Bd. mit weisser Einbandprägung, gut erhalten. Originalausgabe, der überlegenen Abbildungsqualität halber dem Reprint vorzuziehen.
Kommentar
Das erstmals 1922 erschienene Werk ist auch heute noch geeignet, Interesse aus verschiedenen Richtungen her zu erwecken: Nicht nur Psychiatrie, Kunstgeschichte und Ästhetik sind angesprochen, sondem die ganze Breite menschenkundlicher Belange. Hans Prinzhom (1886-1933) studierte zunachst Kunstgeschichte, erwarb dann eine Gesangsausbildung und studierte danach Medizin und Psychiatrie. Als Assistent an der Heidelberger psychiatrischen Klinik regte ihn deren Direktor, Karl Wilmanns, dazu an, die durch ihn selbst angelegte kleine Sammlung von bildnerischen Produkten sogenannter Geisteskranker zu vergrößern und wissenschaftlich zu bearbeiten. Prinzhom sammelte gegen 5 000 Objekte aus psychiatrischen Anstalten in Deutschland, Österreich, Italien, Holland und der Schweiz. Ohne Prinzhorns Bemühungen wäre die Entwicklung bis hin zur Art Brut undenkbar; die spätere Umformung zu einer Kunstrichtung war von Prinzhorn allerdings nicht intendiert, die Popularisierung erfolgte dann eher aus kommerziellen und karrieristischen Motiven, wissenschaftliche oder therapeutische Absichten sind nicht mehr zu erkennen. Das erstmals 1922 erschienene Buch ist heute längst ein Klassiker. Entstanden sind diese Werke zwischen 1890 und 1920. Generell galten damals Bilder von Geisteskranken als erstaunliche, aber im Grunde unverständliche Hervorbringungen eines geistigen Totenreiches. Für Prinzhorn waren sie Durchbrüche eines allgemein menschlichen Gestaltungsdranges, der den autistischen Abkapselungstendenzen der Geisteskrankheit entgegenwirkt. Prinzhorn war vor allem an den in den Bildwerken wirksamen formalen Gestaltungsprinzipien interessiert, z.B. an dem elementar sich durchsetzenden, überwuchernden Symbolbedürfnis der Kranken oder an ihren ornamentalen, iterierenden Ordnungstendenzen. Die unbestreitbare Kunstleistung mancher dieser Kranken hat ihn besonders beeindruckt und er hat es verstanden, ihre Leistungen durch seine vergleichende Methode dem Leser nahezubringen.
Artikelnummer EEZZ7470 Sachgebiet Kunst Schlagwort Art Brut, Outsider Art, Jean Dubuffet, Hans Prinzhorn
€280,00
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