Chronica Oder Historische Beschreibung der weitberühmten kayserlichen Hauptstadt Wienn in Oesterreich / Darinnen derselben Ursprung / Adel / Obrigkeit / und Geschlechter außführlich erklärt werden / auch sonst viel remerquable Sachen begriffen / In vier Bücher verfasset.

Beschreibung

4°. Schmutztit., Tit. (in Rot- u. Schwarzdruck), 3 Bll. (Titelei), 8 S. (kleine Kaysers Chronica), 1 Bl. (Nebentit.), 31(1) S. (1. Buch), 56 S. (2. Buch), 64 S. (3. Buch), 52 S. (4. Buch), 68 S. (Appendix) u. 16 n. num. Bl. (Register). Mit 1 Front., einigen Zierleisten, Vignetten u. Init. sowie 1 großen Schlußvign. in Holzschnitt. Pergamentband d. Zt. m. abgeschrägten Deckelkanten, Rü.beschriftung v. alter Hd., goldgepr. Wappensupralibros am unt. Kapital u. umseit. Sprengschnitt. Einbd. etw. gedunkelt; Goldauflage größtentls. abgelöst, Vorderdeckel m. kl. Fehlstelle durch Wurmfraß; Hinterdeckel m. unscheinbaren Wurmgängen; vord. Spiegel m. kl. Einriß; ersten u. letzten Ss. braunfl.; Schmutztitel, Front. u. Titel knapp beschnitten, z. Tl. unter min. Textverlust am rechten Seitenrd.

Kommentar

ADB XVIII, 89-93; VD17, 39:128480Z; Slg.Mayer 276; Gugitz I,3; Czeike I, 5 u. III, 699. Vorliegend die 2. Ausgabe der dt. Übersetzung des erstmals 1546 in lateinischer Sprache erschienenen Werkes “Vienna Austriae”. Die erste Ausgabe der Übersetzung, die 1619 erschien, war die erste Stadtgeschichte in deutscher Sprache. Die Chronik “wurde trotz manch fragwürdiger Details die Grundlage weiterer stadthistorischer Forschungen. Für die Verbreitung des Werks entscheidend wurde allerdings erst die..vom Rektor der Bürgerschule zu St. Stephan, Heinrich Abermann, publizierte (leicht überarbeitete u. fortgeführte) dt. Übersetzung.” (vgl. dazu Czeike). L. entschuldigt sich in dem mit Prolog-Gedichten eingeleiteten Werk wegen der Druckfehler und läßt den Brief des Buchdruckers Joh. Oporinus (bei dem die erste Ausg. in Basel erschien) beidrucken, der als Grund derselben seine Krankheit angibt. Eine Seite in der Einleitung enthält die “Namen dern Authorn, welche..citirt worden”. Das Werk ist in 4 Bücher (1. Buch: ..von der Aelte der Stadt Wienn / Ursach auch Ursprung des Namens.; 2. B.: ..von der Nobilität / Adel / Freyheit / Praerogativen u. Vorzug der Haupt-Stadt Wienn in Oesterreich.; 3. B.: ..von der Obrigkeit der Stadt Wienn / und derselben Landes-Fürsten.; 4. B.: ..von den ansehnlichern Geschlechtern der Stadt W. / und denen so einem oder andern Ampt vorgestanden.) u. eine Appendix (Appendix oder Anhang deren Annotaten, In welchen die schwerere Wörter / Monumenta u. alten Denck-Schrifften / So sich in dieser..Chronik..befinden) unterteilt. Das Frontispiz zeigt ein Porträt von Kaiser Leopold I., das Stadtwappen Wiens, die Heiligen Stefan u. Leopold sowie eine Stadtansicht Wiens. Bei vorliegendem Exemplar sind einige Ss. verbunden: Vortitel, Front. u. Nebentit. (v. 1. Buch) sind nach der Widm. des Druckers u. das eigentl. nachgestellte Register vor der Appendix eingebunden. LAZIUS Wolfgang (1514-1565); Geschichtsschreiber, Kartograph, Humanist u. Arzt. Studierte Medizin in Wien u. später in Ingolstadt, wo er schließlich den Doctor med. erwarb. Er begann 1630 in Wr. Neustadt seine ärztliche Praxis. 1536 arbeitete er als Lektor für humanistische Fächer in Wien u. bis 1541 folgte eine Anstellung als Militärarzt in Ungarn. Nach seiner Rückkehr nach Wien erlangte L. eine Professur an der med. Fak. der Univ., wo er nun 25 Jahre hindurch tätig sein sollte. Er bekleidete in dieser Zeit 8-mal das Amt des Dekans, wurde 2-mal zum Rektor gewählt u. 1563 Superintendent. Sein größter Könner, König Ferdinand I., ernennt ihn zu seinem Leibarzt, geheimen Rat, Hofhistoriographen u. Leiter seiner Antiquitäten- u. Münzsammlung. Die Bedeutung L.’ liegt jedoch jenseits seiner Lehr- u. Repräsentationstätigkeit auf seinen Forschungen zur österr. Geschichte u. Geographie. Seiner Lieblingsbeschäftigung, dem historischen Forschen, zuliebe, unternahm L. viele Reisen um wissenschaftliche Unterlagen zu sammeln. Er veröffentlichte Werke zur antiken Geschichte, Numismatik, Epigraphik, Genealogie u. Geographie. Als er 1565 in Wien starb, wurde er in der Peterskirche beigesetzt, die er 1555-1557 auf eigene Kosten renovieren ließ.

Artikelnummer STLB0067 Sachgebiet Schlagworte , , , ,

1.280,00

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