Der unerwartete Fund dieser hier zum erstenmal veröffentlichten einunddreissig Aquarelle und Zeichnungen holt einen neuen Wotruba ans Licht. Er bereichert und korrigiert unsere Vorstellung von den zeichnerischen Anfängen, denn bisher war über die Zeit um 1930 nur wenig bekannt. Als Wieland Schmied 1973 eine Bilanz des zeichnerischen Oeuvres zog, entfielen auf das Jahrzehnt von 1925 bis 1934 nur acht Arbeiten. Heute verschiebt sich der Akzent, und mit der wiederaufgetauchten Werkgruppe entdecken wir ein Frühwerk, das für einen Wotruba der zögernden Geste, aber auch der jähen Qual einsteht, mithin für eine Körpersprache, deren Rhythmen dann später im Werk des Bildhauers von der Disziplin der harten Kanten und Blöcke abgelöst worden sind. (W. Hofmann im Begleittext)