Sag Du es Deinem Kinde : Nationalsozialismus in der eigenen Familie. 2. überarbeitete Auflage.

Beschreibung

gr.-8°. 344 Seiten, viele Abb. im Text, OKart. ISBN 978-3-99098-057-6

Kommentar

Friedemann Derschmidt beschäftigt sich mit der Frage, wie die nationalsozialistische Ideologie bewusst oder unbewusst über Generationen in den Familien weitergetragen wird und wie weit der “Geist des Vergangenen” nachwirkt. In ironischer Reaktion auf die “rassenhygienischen Vererbungstheorien” seines Urgroßvaters, dem namhaften Eugeniker Univ. Prof. Dr. Heinrich Reichel (Graz, Wien), stellt Derschmidt die Frage nach einer “Ideologischen Vererbungslehre”. Der Autor versucht unter Einbeziehung aller mitbetroffenen lebenden Verwandten, Möglichkeiten zu finden und Methoden zu schaffen, mit den problematischen politischen Verstrickungen der eigenen Familie vor, im und nach dem Nationalsozialismus umzugehen. Seit 2013 arbeitet Derschmidt mit Shimon Lev zusammen, der in seiner künstlerischen Arbeit die Auswirkungen der Shoa auf seine Familie in der Gegenwart thematisiert. Im gemeinsamen Projekt “Two Family Archives” werden beide Projekte miteinander in Beziehung gebracht und ein vorsichtiger Dialog versucht. Das im Buch vorgestellte Projekt stellt eine neue Methode vor, die kollektive und die private Erinnerungskultur der eigenen Familie in einer “Zeit nach den Zeitzeugen” mit aktuellen Fragen von Identität, Haltung und Gesellschaft abzugleichen. Mit Beiträgen von Robert und Brigitte Brown, Bernhard, Eckhart und Wiltrud Derschmidt, Wolfgang Freidl, Mathilde Furtenbach, Ambros Gruber, Anton und Irmgard Jiresch, Shimon Lev, Herbert W. Rabl, Margit Reiter, Klaus Schönberger, Agnes Suda, Luise Wascher und Simon Wascher und Dietmar Weixler. For this project, it is crucial to understand that the Nazis did not emerge from a void like a horde of madmen and then disappear into it again. They were also not ?others? who turned up from outside, but instead, came from the heart of society: our own fathers and mothers, grandparents, aunts, and uncles were ?the Nazis.? Taking a step back, and from this wider perspective, also taking the nineteenth century into consideration, based on the concrete example of my extended middle-class family, it is possible to clearly reveal how the frequently disastrous interplay of nationalism, youth movement, reformation and purity fantasies, and no least modern science, etc., must have unfolded. My specific family is, in this regard, not at all special or unique. The ?Reichel complex? project can, instead, serve as a model for many Austrian, German, and other European families that were involved in the Holocaust.

29,80

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